Ich habe schon länger keine aktuellen CDs mehr gekauft. Damit meine ich nicht nur die physischen CDs sondern auch die im Download.
Die letzten CDs waren die von Amy Mac Donald (
This is the life, die auch jeden Cent wert ist) und von Mark Knopfler,
Get Lucky.
Es gibt einfach keine aktuelle Musik, die mir gefällt. Ja mal der eine oder andere song (aktuell:
Hurt mit Wonderful life), aber die große Begeisterung finde ich nicht.
Schon seit längerer Zeit (ich
schrieb auch schon darüber), höre ich viele alte Sachen wieder.Erst habe ich mich durch das alte Programm der "üblichen Verdächtigen", wie The Beatles, Rolling Stones, Genesis, Supertramp, Alan Parsons Projekt und natürlich Pink Floyd gehört, um nur die bekannteren Musiker und Gruppen zu nennen. Immer wieder habe ich Neues entdeckt zB die unbekannteren Alben von
Alan Parsons
Try Anything Once (1993)
Alan Parsons Live (1994)
On Air (1996)
The Time Machine (1999)
A Valid Path (2004)
oder Vergessenes (She's like a rainbow - Rolling Stones, While the guitar gently weeps - The Beatles) wieder gehört und lieben gelernt. Eine Hilfe dabei waren immer auch Filme, in denen alte Stücke neu aufgenommen oder im Original verwendet wurden. In "
Notting Hill" zB "She" von Charles Aznavur und Elvis Costello in der Neuaufnahme oder aus dem Film "Haus am See" Paul McCartneys "This Never Happened Before". Die Recherche nach den Liedern hat dann oft weitere schöne Stücke zu Tage gebracht, weil auf den CDs auch anderes Material zu finden ist. Entweder orchestraler Soundtrack oder eben andere Lieder, wie von Paul McCartney und den Wings - Maybe I'm amazed, Cuff link oder Getting closer, welches ich total vergessen hatte und nun umso mehr liebe.
So habe ich mich die letzten Jahre voran gebracht und habe viele wirklich gute Sachen endeckt, aber sehr wenig wirklich neues gefunden.
In die nächste Phase kam ich, als ich einen bestimmt alten song suchte ("
From Canyon to Canyon" von Gus Williams) der verfluchte song war nirgends aufzutreiben. Irgendwann fand ich ihn in einer Liste mit songs, in denen Jahrgangsweise die erfolgreichsten und besten songs (Pop classics) aufgelistet waren. Diese Listen haben mich zu sehr vielen neuen Künstlern und Liedern gebracht, die ich meistens noch nicht kannte oder, die mir nur mit einem anderen song bekannt waren. Das hatte ich auch schon mal
hier thematisiert. Unter anderem habe ich dadurch ua diese Lieder kennen und lieben gelernt:
Kitsch von Barry Ryan
Standin on the inside von Full house
Hello, how are you von The Easybeats und
Ruthless Queen von Kayak.
Natürlich findet man viele seltene songs auch auf Youtibe, das wusste ich damals aber nicht.
Dabei ist mir aufgefallen, dass es aus den Niederlanden sehr schönen Pop gab, denn es gibt sehr viele Gruppen und Musiker aus den Niederlanden, die in Deutschland erfolgreich waren, man wusste vielleicht nur nicht, dass sie aus den Niederlanden kamen. Vollkommen neu war mir zB, dass Ekseption auch aus Holland stammen. Bekannt waren mir auf jeden Fall The Cats, LUV, Bots, Teach in, Earth & Fire und Pussycat. Neu für mich waren Kayak und Golden Earing. Gerade von diesen beiden und von Earth & Fire habe ich wunderschöne Lieder entdeckt: Fire of love und Love of my life von Earth & Fire. Heute noch aktiv sind
The Nits, die auch sehr gute songs im Angebot haben: Adieu sweet Bahnhof, J.O.S. days, The train, Giant Normal Dwarf und natürlich In the dutch mountains.
In diesem Zusammenhang lernte ich auch die Gruppe
Apollo 100 kennen, die instrumentale Bombastversionen von anderen songs oder Musikstücken produziert haben. Da ich eine Neigung zu eher bombastischen Produktionen habe (E.L.O., Pink Floyd, The Moody Blues oder Emerson, Lake & Palmer) gefiel mir diese Musik auch sehr gut. Besonders Besame mucho, Melody on my mind und Joy haben es mir angetan.
Diese Phase der Musik-Findung hielt ca 2 Jahre an (von 2008 bis Anfang diesen Jahres). Dann fragte ich mich, warum ich nicht in Deutschland auf die Suche gehe. Ich muss gestehen, dass ich die Platten von BAP, Herbert Grönemeyer, Heinz-Rudolf Kunze uvam zuhause stehen habe, aber ewig nicht mehr gehört hatte, da mich deutsche Musik lange nicht angesprochen hatte. Mit lange meinte ich ca 10-15 Jahre. Anfang diesen Jahres wurde es anders. Ich hatte ein Interview mit
Heinz Rudolf Kunze gehört und war an einen meiner damaligen Lieblingssongs erinnert worden:
Brenende Hände. Ich hörte mich durch die restlichen Platten und fand wieder Gefallen an der deutsch-rockigen Art der Musik. Als nächstes habe ich mir Grönemeyer vorgenommen. Wenn ein neues Album von ihm heraus kam hatte ich es immer gekauft und gehört, aber nun entdeckte ich die alten Lieder neu und freute mich nicht nur über Bochum und andere Hits, sondern über die vielen besonderen songs, die sonst noch von ihm stammen: Die Härte, Land unter, Musik nur wenn sie laut ist, Marie, Halt mich und Angst.
Die Grönemeyer Phase hielt aber nicht sehr lange, da ich ihn immer wieder auch zwischendurch gehört hatte.
Dann kam ich auf Reinhard Mey: Ich muss zugeben, Mey kannte ich nur von den bekannten Schlagern, wie dem Klempner oder über den Wolken. Ich mochte ihn immer gerne, aber es war mir lange zu mühselig seinen Texten zu lauschen, da man dies nur sehr aufmerksam tun kann. Dann hörte ich auch ein Interview mit ihm und beschäftigte mich mit seiner Biografie und wollte mehr kennen lernen als nur Annabelle ach Annabelle. Dabei erfuhr ich, dass er sich viele Jahre nach Annabelle mit dem song Der Biker bei Annabelle dafür entschuldigte, dass er sich über sie lustig gemacht hat. Das hat mich sehr beeindruckt, denn es zeigt, wie differenziert er seine Texte schreibt. So hörte ich mich in meinem Urlaub durch seine Discografie und bin wirklich begeistert von seiner Musik und den Texten. Neuentdeckung für mich: Füchschen (Flaschenpost) mit einer sehr schönen, mittelalterlichen Musik. Alles habe ich noch nicht so intensiv gehört, aber dank Kopfhörer kann ich seinen Texten gut folgen und macht so mehr Spaß.
Dann fing ich mit BAP an, der Auslöser war ein Ohrwurm von Alexandra, weil eine Alexandra uns eine Einladung geschickt hatte. Und so erstellte ich ein best of BAP: Sinnflut, Miss Samatha*s Exclusiv, Lena, Anna, Ruut-wieß.blau quergestriefte Frau, Fortsetzung folgt und Drei Wünsche frei, um nur einige zu nennen.
Ganz aktuell bin ich irgenwie auf Spliff, Mitteregger, Nina Hagen, Cosa Rosa und Ulla Meineke geraten, ich weiß aber nicht mehr wodurch. Da bin ich aktuell und berausche mich an den rockigen bis balladesken songs: Herzlichen Glückwunsch von Spliff bis Millionen mal von Cosas Rosa.
Mal schauen, wie lange die deutsche Welle bei mir noch anhält. Manchmal ergibt sich ja plötzlich etwas unerwartetes. Aber im Moment sehe ich nichts, was ich aktiv suchen möchte. Seltsamerweise interessiert mich die neue Musik immer noch nicht. Und das ist schon sehr schade, denn nach dem Frauenwunder (Lily Allen, Lady Gaga, Katie Melua, Amy Macdonnald, Agnes, Adele usw) habe ich nichts gefunden, was meinem Geschmack nahe kommt.