Vorweg, ich bin bestimmt niemand, der andere diskriminieren möchte. Mir geht es nur um die Freiheit des Denkens, Sprechens und Schreibens.
1. Man kann jemanden diskriminieren, ohne Schaumküsse Negerküsse zu nennen. Ich kann einen Afrikaner beleidigen, ohne ihn Neger zu nennen. Es kommt sehr viel mehr auf Inhalte und Betonung, Mimik und Aussage an, als auf den Gebrauch einzelner Wörter.
2. Ein schlechtes Beispiel für gut gemeint, aber daneben gegangen ist der Versuch, Mitbürger aus dem Ausland, nicht mehr Ausländer (usw), sondern Menschen mit Migrationshintergrund zu bezeichnen. Dieser Ausdruck wirkt heute noch stigmatisierender als der Begriff Ausländer.
3. Negerkuss und Zigeunersoße und ähnliche Begriffe stammen aus einer Zeit, in denen diese Begriffe unbedacht benutzt wurden, nicht unbedingt diskriminierend besetzt waren. Trotzdem wurden genau diese Personen aber aktiv diskriminiert und verachtet. Was ich damit sagen will ist, der Gebrauch eines Begriffes allein ist nicht entscheidend.
4. Daher halte ich es für wesentlich wichtiger, Menschen gegenüber offen, tolerant und respektvoll gegenüber zutreten und dafür einzutreten, dass wir alle alle (=unsere Gesellschaft) eine ‚nächstenliebende‘ Einstellung zu anderen Menschen einnehmen.
5. Der Versuch mit einer ‚Schere im Kopf‘ zu denken scheitert: Es sind ja nicht nur diskriminierende Begriffe, sondern auch der Versuch, das grammatische Geschlecht (die Sonne, der Mond) mit dem menschlichen Geschlecht zu vermischen. Das ständige mitdenken aller möglichen Konsequenzen und Schwierigkeiten in Gebrauch von Schrift und Sprache behindert die Freiheit und Kreativität. Daher lehne ich diese Form von political correctness ab.