Heute morgen WDR2, Morgenmagazin.
Hofberichterstattung aus dem Kanzleramt. Frau Müller kam aus dem (Erziehungsurlaub, ach nein heißt ja jetzt) Elternzeit zurück. Sie konnte mit blumigen Worten über die tolle Errungenschaft der Kanzlerin berichten und außerdem ihre Chefin allerliebst loben. ("Sie hat sich über das Baby gefreut, und weil sie nicht wollte, dass ich zurücktrete, hat sie von Anfang an sehr engagiert mitgeholfen, mir diese Auszeit zu ermöglichen." )
Kritische Fragen waren nicht vorgesehen. Die Meldung, über die derzeit gerne berichtet (aber leider nicht gedeutet) wird, wurde zitiert, aber warum soll man auch kritisch nachfragen. Ist ja so eine nette Frau Müller-Merkel-vonderLeyen. Man hätte ja mal fragen können, ob Herr Müller (falls es den gibt) jetzt auch Elternzeit nimmt? Oder warum wohl so viele Mütter/Väter so wenig Elterngeld bekommen? Warum man sich denn beim Etat des Elterngeldes trotzdem verrechnet hat? Oder hat den Journalisten noch keiner erzählt wie Eltern beraten werden?
Originalzitat eines Sachbearbeiters: "Ach, machen Sie sich nicht so viel Arbeit, wir füllen das schon für Sie aus. Einfach unterschreiben, dann bekommen Sie ihre 300 €"
Zur Erklärung: 300 € ist der Mindestsatz an Elterngeld.
Hätten unsere Freunde sich tatsächlich so verhalten, wie geraten, hätten Sie auf 200 € im Monat verzichtet. Ob das so von oben verordnet ist kann ich nicht sagen, es ist aber kein Einzelfall, weil mehrere andere Freunde das Gleiche berichten.
Da könnte man private mehr investigative Fragen stellen, als die Professionellen. Nur dass wir natürlich nie Frau Müller hätten befragen können.
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