28 Februar 2011

Diktaturen

Wer von uns würde gerne einem Despoten wie Ahmadinedschad die Hand schütteln? Einen Verrückten wie Gaddafi lächelnd begrüßen? Wer wäre gerne nach China gefahren, um nach dem Massaker auf dem Platz des Friedens, den diplomatischen Kontakt nicht vollends abbrechen zu lassen?  Oder wer hätte sich auch nur von George W. Bush den Nacken massieren lassen?

Ich gehe mal davon aus, die meisten von uns sind froh, dass nicht sie diese Dinge tun müssen. Dafür haben wir Politiker, die diese Aufgaben für uns regeln.
Besonders beim aktuellen Abgang vieler arabischer Herrscher wird gerne auf Bilder verwiesen, auf denen genau solche Situationen zu sehen sind. Es wird dann gerne die Frage gestellt, ob der Westen nicht zu weich mit diesen Herrschern umgegangen ist.
Ich stelle diese Frage mal grundsätzlich: hätte man alle undemokratischen Herrscher schneiden sollen? Keine Wirtschaftsbeziehungen? Keinen diplomatischen Kontakt? Oder abgestuft nach Grad des Despotismus fährt dann der Außenminister, der Kanzler oder nur der Staatssekretär hin? Oder soll etwa konsequent (Afghanistan und Irak lassen grüßen) die Demokratie von Europa und Amerika aus militärisch in nicht-demokratische Länder gebracht werden?

Meine Meinung ist: wenn mit einem Handshake des Außenministers zwei Leute befreit werden, dann soll eben so ein Foto gemacht werden und mit Sicherheit missbracht werden. Wenn der diplomatische Kontakt zu einem gewissen Einfluss führen kann oder auch der wirtschaftliche Kontakt Rohstoffe sichert, ist dies nicht grundsätzlich verwerflich. Dürfen wir uns in die inneren Angelegenheiten eines Landes einmischen? Muss nicht das Volk sich erst einmal gegen seine Despoten auflehnen?
Eine Grenze sehe ich im Moment bei zwei Punkten: Völkermord, wie in Ruanda oder in Srebrenica. Und das aufständische Volk soll nicht auf Waffen treffen, die vom Westen geliefert wurden.
Daher bitte: wer kritisiert soll auch sagen, wie die Alternative aussehen soll.

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